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Petershagen-Ilvese-Kriegsgräberstätte Am Seeberg

Ehrenfriedhof Ilvese Am Seeberg

Der Friedhof entstand auf dem Gelände des Mühlenbesitzers Schnöder, der einen Teil seines Bergwaldes, der eigentlich als Familienbegräbnisstätte dienen sollte, unentgeltlich für die dauernde Ruhestätte von Kriegstoten zur Verfügung stellte. Die ersten Toten, die dort beigesetzt wurden, waren 4 deutsche Soldaten - ein Leutnant und drei Mann - einer Panzerabwehreinheit, die in den Vormittagsstunden des 7. April 1945 den Auftrag hatten, den Vormarsch feindlicher Panzer von Süden her aufzuhalten. Sie standen auf verlorenem Posten und fielen.

Bis zum Kriegsende wurden weitere Tote zugebettet. Bereits im Frühjahr 1948 erwog man, den Friedhof als bleibende Ehrenanlage herzurichten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, seinerzeit Bezirksverband Minden, nahm sich der Angelegenheit an und beauftragte Gartenbaudirektor Lindemann aus Minden-Frille mit der Gestaltung.

Im Zuge der Herrichtung der Ehrenanlage wurden Gefallene aus Feldgräbern umliegender Orte nach Ilvese überführt, u.a. drei unbekannte Soldaten, die am 6. April 1945 in einem Tiger- Panzer in Bierde verbrannten, der Spanier Fernande Alanso und der 16-jährige Martin Fossenberger, der bei einem Luftangriff in Minden am 11. Dezember 1944 umkam. Hinzu kamen zwei Matrosen, Männer des Reichsarbeitsdienstes (RAD), die in Wietersheim fielen, unbekannte Flieger, die über Schlüsselburg abgeschossen worden waren und zwei Soldaten, die ihrem Leben selbst ein Ende bereiteten.

Die Kriegstoten kamen aus vielen Gebieten des ehemaligen Deutschen Reiches: aus Sachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg, Pommern, Ostpreußen, Schlesien und dem Sudetenland.

Zwei italienische Gefallene, die in Ilvese bestattet waren, wurden unmittelbar nach dem Krieg in die Heimat überführt.

Heute ruhen 50 Tote des Zweiten Weltkrieges am Seeberg, 37 sind namentlich bekannt, 13 blieben unbekannt. Kreuze aus Obernkirchener Sandstein kennzeichnen die Gräber. Zwei Gedenktafeln mit Namen der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg, die an einem alten, inzwischen abgerissenen Ehrenmal angebracht waren, wurden in die Gestaltung einbezogen.

Die Ehrenanlage Am Seeberg wurde 1950 eingeweiht.

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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.