KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln
Arca-Cikopo-Selatan
Auf dem Friedhof Arca Domas finden Sie 10 Gräber deutscher Soldaten, davon 2 von unbekannt, die allesamt in den Wirren nach Ende des zweiten Weltkrieges durch Krankheit oder Gewalt ihr Leben verloren. Hergekommen waren sie an Bord von U-Booten, die für die deutsche Marine kriegswichtige Rohstoffe aus dem damals von den Japanern besetzten Indonesien durch die alliierte See-Blockade Deutschlands transportieren sollten. Diesen eher verzweifelt anmutenden Plan der deutschen Marineleitung bezahlten viele Seeleute mit ihrem Leben. Alljährlich zum Volkstrauertag im November legen der Botschafter und sein Militär-Attaché einen Kranz dort nieder für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Anschließend findet regelmäßig ein ökumenischer Gottesdienst der deutsch-sprachigen katholischen und protestantischen Kirchengemeinden statt. Der Friedhof liegt auf ca. 1.000 Metern Höhe in der Nähe der Stadt Bogor beim Dorf Cikopo, ca. 70 Kilometer südlich von Jakarta. Die Zufahrtsstraße ist bis auf die letzten paar Kilometer asphaltiert. Eine Wegbeschreibung finden Sie unten.
Die Anlage wird von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Jakarta betreut und gepflegt.
Quelle: Deutsche Botschaft Jakarta
Aufnahmen: Herwig Zahorka
1. Seitenansicht mit den acht namentlich gekennzeichneten Gräbern und dem Hauptdenkmal im Hintergrund, das flankiert ist mit einer Buddhastatue rechts und einer hinduistischen Ganeshastatue links.2. Jährliche Kranzniederlegung, von links Forstdirektor i.R. Zahorka, der Botschafter und der Verteidigungsattache.3. Tafel am Eingang zum Friedhof.4. Eins der beiden Gräber mit Unbekannt.5. Blick die Terrassen hoch zum Hauptdenkmal.6. Jaehrliche ökumenische Andacht mit der deutschen Gemeinde.
Die GeschichteAm Hang des Vulkans Pangrango in West-Java, in fast 1000 Meter Höhe, stehen zwischen riesigen Waringin-Bäumen zehn blütenweisse Grabsteine. Sie haben die Form von Eisernen Kreuzen. Acht besitzen ein Namensschildchen, zwei vermelden Unbekannt. Es sind die letzten Ruhestätten von jungen Seeleuten, die im zweiten Weltkrieg unterwasser hierher kamen, in abenteuerlicher Fahrt mit ihren U-Booten. Sie ruhen in historisch-geheiligtem Boden.
Es waren einmal sundanesische Königreiche, hier in West-Java. Die Dynastien der Hindu Könige von Tarumanagara bis Pajajaran herrschte mit ihren hinduistischen Hohenpriestern über 1000 Jahre lang über ihr Volk der Sundanesen. Über Jahrhunderte wurden die Seelen der Verstorbenen in einem Heiligtum am Hang des Vulkans Pangrango den Göttern übergeben. Vier heilige Waringin-Bäume (Ficus sp ) umsäumten dieses terrassierte Heiligtum. Die behauenen Statuen und Steine zählten zuletzt wohl an die 800, und der Friedhof wurde Arca Domas genannt (c=tsch), was auf Alt-Sanskrit Achthundert Statuen heisst.
Ab 1527 zerstörten islamische Krieger unter Fatahillah das Pakuan-Pajajaran-Königreich und konvertierten die meisten Sundanesen zum Islam. Die Paläste und Tempel gingen verloren. Die Priesterschaft flüchtete möglicherweise in ein entlegenes Gebirge und schirmte sich bis zum heutigen Tag erfolgreich gegen alle Einflüsse von aussen ab. Kein Fremder darf das innere Gebiet dieser Kenekes, auch Badui, genannten Volksgruppe betreten, in dem ebenfalls ein Arca Domas Heiligtum besteht.
Im Laufe der Zeit wurden die meisten Steine zum Hausbau verwandt. Auf Lithographien des 19. Jahrhunderts zeigen viele Statuen Züge des Polynesischen Stils, wie sie auch im Nationalmuseum in Jakarta zu sehen sind. Später wurde der Hang landwirtschaftlich kultiviert. Aber die riesigen Waringin-Bäume erinnerten die Menschen weiterhin an ein Heiligtum.
Nach dem ersten Weltkrieg kauften die deutschen Brüder Emil und Theodor Helfferich hier 900 Hektar Land und betrieben eine profitable Teeplantage mit eigener Teefabrik und Transportseilbahn. Komfortable Gebäude wurden errichtet in der angenehmen Klimazone von etwa 900 m Seehöhe. Da ihr älterer Bruder Karl Helfferich Vizekanzler unter dem letzten deutschen Kaiser war, errichteten sie in Verbun.
Quelle: Herwig Zahorka
Bilder von Arca-Cikopo-Selatan
Wegbeschreibung
Von Jakarta kommend fahren Sie auf der TOL in Richtung Bogor, an der Ausfahrt Bogor fahren Sie vorbei und nehmen die nächste Ausfahrt, Richtung Bandung, Puncak.Nach ca. 2 km kommen Sie bei der Ortschaft GADOG an eine Ampel. Fahren Sie geradeaus (ca. 200 m), dann biegen Sie nach rechts ab (an dieser Stelle befindet sich ein Satpam-Häuschen, blau/weiss). Hier befindet sich auch ein Hinweisschild zum Soldatenfriedhof Cikopo (das Schild hat die Farben schwarz, rot, gelb mit einer Pfeilmarkierung nach rechts). Sie fahren immer geradeaus (ca. 6 km). Die Straße ist sehr schmal, aber gut befahrbar. Nun erreichen Sie einen Bemo-Parkplatz. Biegen Sie nun wieder nach rechts ab. Auch hier befindet sich ein Hinweisschild zum Soldatenfriedhof. Die Straße wird nun immer enger und die Dorfdurchfahrt erfordert etwas mehr Augenmaß. Am Ende der Ortschaft gibt es einige Parkmöglichkeiten. Die, die gerne zu Fuß gehen, benötigen ca. 45 Minuten zum Soldatenfriedhof. Beachten Sie aber, dass der Weg teilweise steil ansteigend ist und festes Schuhwerk getragen werden sollte. Selbstverständlich können Sie aber auch bis zum Friedhof fahren, sofern Sie ein geeignetes Fahrzeug für die nun beginnende Straße (nicht befestigt, stark ausgefahren) besitzen.Quelle: Botschaft Jakarta
Karte der Kriegsgräberstätten
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