KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln
Bastia
Bastia, an der Ostküste der französischen Insel Korsika gelegen, zählt zu den heute vom Fremdenverkehr gesuchten schönsten Hafenstädten des Mittelmeeres. Die Insel ist während des zweiten Weltkrieges nur kurze Zeit zum Schauplatz von Kämpfen geworden. Bis zum September 1943 war sie hauptsächlich von italienischen Truppen besetzt gewesen, zu denen nur schwache deutsche Kräfte hinzukamen. Als nach Landung der Alliierten auf Sizilien und deren Vordringen auf dem Festland Italien am 8. September 1943 einen Waffenstillstandsvertrag abschloss, wurde zunächst die auf der Nachbarinsel Sardinien stationierte 90. Pz.-Gr.-Div. über die Meerenge von Bonifacio nach Korsika übergesetzt. Im Verlauf der nachfolgenden Räumung der Insel Korsika spielte der Hafen Bastia als Einschiffungshafen nach dem italienischen Festland eine wichtige Rolle. Bei dieser Operation entwickelten sich heftige Kämpfe, an denen auch Truppen des Generals Giraud teilnahmen, die von Ajaccio aus, wo sie gelandet waren, angriffen. In der Nacht vom 3./4.10.1943 verließen die letzten deutschen Truppen die Insel.
Zu diesem Zeitpunkt bestand schon 3 km südlich der Stadt Bastia ein von der deutschen Wehrmacht angelegter Soldatenfriedhof. Er lag in der Nähe des Gemeindefriedhofs, unmittelbar westlich der Route National 193, der wichtigsten und größten Straße Korsikas, Verbindung zwischen Bastia und Ajaccio. Da seine Lage an der Hauptverkehrsstraße einen angemessenen Ausbau unmöglich machte, musste im Rahmen des im Jahre 1955 in Kraft getretenen deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens die Anlegung eines neuen Friedhofs vorgesehen werden, für alle auf der Insel Korsika gefallenen und verstorbenen deutschen Soldaten.
Die hierzu erforderlichen Umbettungen begannen Im Jahre 1964 und wurden von den Umbettern des Volksbundes bereits im März des gleichen Jahres zu Ende geführt. Im Verlauf dieser Umbettungen gelang es, eine Anzahl bisher nicht bekannt gewesener Gräber aufzufinden und eine große Anzahl unbekannter Toter zu identifizieren. Das Gräberfeld mit den 839 Gräbern der deutschen Soldaten wurde in 4 Terrassen angelegt. Diese werden von einem mit Natursteinplatten befestigten Hauptweg durchschnitten. So entstanden 8 Gräberblöcke, die durch lockere Bepflanzung der niedrigen Böschung voneinander getrennt sind. Die Gefallenen wurden in dem Hanggelände in Einzelreihen beigesetzt. Ihre Gräber sind durch liegende Grabsteine mit den Namen und Lebensdaten von je zwei Gefallenen aus Obernkirchener Sandstein gekennzeichnet. Am Fußende des Grabes stehend blickt der Angehörige auf das beschriftete Grabzeichen und das vor ihm aufsteigende Hochkreuz.
Auf Wunsch der Stadtverwaltung Bastia wurde dem Friedhof durch eine reichblühende Rahmenpflanzung aus Bäumen, Sträuchern und Stauden ein parkähnliches Aussehen gegeben, im Hinblick darauf, daß er sich späterhin im besiedelte Stadtgebiet befinden wird. Wir finden hier u. a. Akazien, Magnolien, Tamarix, Berberitze, Cotoneaster, Forsythie, Hibiscus, Oleander, Rosen, Chrysanthemen und Erica. Außerhalb der Friedhofsmauer und im Geländestreifen westlich des Pergolaganges sowie auf der gesamten nördlichen Fläche zwischen dem öffentlichen Weg und dem Friedhof wurde der vorhandene Baum- und Buschbestand durch Zupflanzung ergänzt.
Der Hauptweg führt zu einem Ruheplatz in der Nordostecke des Friedhofes. Dieser wurde eingerichtet, um den Besuchern nach dem Verweilen am Grabe ein Ausruhen mit dem Blick auf die reizvolle Landschaft zu ermöglichen. Der Platz ist erhöht angelegt; der Rundblick von hier verbindet das Gräberfeld und das Hochkreuz mit der weiten See, der Ebene und der gewaltigen Bergkette im Westen zu einem bleibenden Eindruck. Das Gräberfeld birgt heute 839 Tote, darunter 28 gestorbene Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges.
Der neue Friedhof befindet sich am südlichen Rande der Stadt Bastia auf einem mit mächtigen Korkeichen und Eukalyptusbäumen hainartig bestandenen Hang, der sich zwischen den das Innere der Insel bildenden Bergen und dem Mittelmeer als Küstenstreifen hinzieht.
Von der aus Bastia nach Süden führenden Hauptstraße Route National 193 zweigt eine Seitenstraße in südwestlicher Richtung ab, die durch die neue Stadtrandsiedlung hindurch zu dem weiter südlich gelegenen Soldatenfriedhof führt.
Das Friedhofsgelände fällt von Westen nach Osten leicht ab. Von hier hat man gute Sicht nach Osten zum Meer und nach Süden zum Gebirge, während die Sicht nach Norden und Nordwesten durch Baum- und Buschbestand verwehrt ist.
Die gesamte Anlage wird von einer Mauer aus "Pierre verte de Bastia, grüner Stein von Bastia, einem örtlich gebrochenen Kalkstein, der für sämtliche Gebäude verwendet wurde, umschlossen. Die Mauer folgt in ihrer Höhenlinie dem Hang; sie bietet Schutz gegen eindringendes Wild, Schafe und Ziegen.
Durch eine schmale Eingangspforte aus Schmiedebronze betritt der Besucher die Anlage. Durch den mit Mauern eingefriedeten plattenbelegten Vorhof gelangt er dann zu dem Friedhof hin offenen Pergolagang, der die Anlage an ihrer Westseite begrenzt. Nun erst liegt der Friedhof überschaubar vor seinen Blicken. Er ist in zwei Hauptbezirke eingeteilt: Der höherliegende Eingangshof mit der Pergola und der Eingangshalle und das tieferliegende Gräberfeld.
Der mit Natursteinplatten befestigte Eingangshof wird durch die Eingangshalle, den Pergolagang und einen Teil der Umfassungsmauer an drei Seiten umschlossen. Auf der Grenze zwischen Eingangshof und Gräberfeld erhebt sich ein ca. 4 m hohes breites Kreuz aus weißem Carrara-Marmor, das beide Bezirke der Anlage verbindet. Auf der dem Versammlungsplatz zugewandten Seite trägt das aus drei Teilen zusammengefügte Kreuz die Gedenkinschrift mit Angabe der Belegung des Friedhofs.
Bilder von Bastia
Karte der Kriegsgräberstätten
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Landesinformation für Frankreich
Der Krieg 1870/71 Der deutsch-französische Krieg 1870/71 war der Beginn von drei Auseinandersetzungen innerhalb von 75 Jahren. Gräber und Denkmäler erinnern noch heute an diesen Krieg, der bei beiden Nationen 80.000 Menschenleben forderte. Verheerend wirkte sich der Erste Weltkrieg in Frankreich aus. 930.000 deutsche und eine Million französische Soldaten sind gefallen. Auf 192 Anlagen ruhen 461.000 Gefallene in Einzelgräbern, etwa 294.000 sind in Gemeinschaftsgräbern bestattet. Die Neugestaltung der 192 Anlagen des Ersten Weltkrieges für 765.000 Gefallenen dauerte bis in die 80er Jahre. Holzkreuze wurden durch Stein- oder Metallkreuze ersetzt und die Anlagen baulich und gärtnerisch überarbeitet. Der Zweite Weltkrieg kostete in Frankreich 240.000 Menschen auf deutscher und 255.000 auf französischer Seite das Leben. Das Kriegsgräberabkommen vom 19.07.1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Frankreich regelt den Ausbau und die Erhaltung der deutschen Kriegsgräberstätten. In dem Vertrag wurden dem Volksbund die Arbeiten übertragen. 1975 waren alle 22 Anlagen für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges fertiggestellt. Jugendliche halfen und helfen in deutschen und internationalen Jugendlagern, dem Volksbund bei der Erhaltung und Pflege der Kriegsgräber.
Kriegsgräberabkommen in Frankreich
Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die deutschen Kriegsgräber auf französischem Hoheitsgebiet. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland einerseits, und die Regierung der französischen Republik andererseits - in dem Wunsch, für die auf dem französischen Hoheitsgebiet liegenden deutschen Kriegsgräber aus den Kriegen 1914/18 und 1939/45 eine endgültige Regelung zu schaffen, in dem Bestreben, die Erhaltung und Pflege dieser Gräber in würdiger Weise sicherzustellen, sind wie folgt übereingekommen: Artikel 1 Im Sinne dieses Abkommens gelten als a) deutsche Kriegstote: Angehörige der deutschen Streitkräfte, diesen gleichgestellte Personen, Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen 1914/18 und 1939/45 gestorben sind und die, soweit es sich um die letztere Gruppe und den letzten Krieg handelt, im Zeitpunkt ihres Todes unter dem Schutz der Genfer Konvention von 1929 standen; b) deutsche Kriegsgräber: die auf französischem Hoheitsgebiet liegenden Gräber deutscher Kriegstoter; c) deutsche Kriegsgräberstätten: die Friedhöfe oder Teile von Friedhöfen, die nur deutsche Kriegsgräber umfassen und auf Geländeliegen, das dem französischen Staat gehört; deutsche Ehrenteile: die deutschen Kriegsgräbern besonders vorbehaltenen Teile von Gemeindefriedhöfen. Artikel 2 Die Regierung der Französischen Republik gewährleistet den Schutz der deutschen Kriegsgräber und das dauernde Ruherecht für die deutschen Toten und bemüht sich, die Umgebung der deutschen Kriegsgräberstätten von allen Anlagen freizuhalten, die mit der Würde dieser Stätten unvereinbar sind. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ist berechtigt, die deutschen Kriegsgräber auf deutschen Kriegsgräberstätten und Ehrenteilen auf französischem Hoheitsgebiet auf ihre Kosten zu pflegen und herzurichten. Die Regierung der Französischen Republik wird vom Tage des Inkrafttretens dieses Abkommens an von allen finanziellen Verpflichtungen für die Pflege und Herrichtung der deutschen Kriegsgräber befreit, soweit diese Verpflichtungen bisher bestanden haben. Ihr obliegt jedoch weiterhin die Pflege und Herrichtung der deutschen Kriegsgräber ausserhalb der deutschen Kriegsgräberstätten und Ehrenteile. Artikel 3 Die Regierung der Französischen Republik überlässt der Regierung der Bundesrepublik Deutschland kostenlos und auf unbegrenzte Dauer die freie Verfügung über die für deutsche Kriegsgräberstätten benutzten Gelände. Diese Gelände bleiben jedoch Eigentum des französischen Staates, und alle später für notwendig erachteten Änderungen ihrer Grenzen werden in direktem Einvernehmen zwischen den beiden Vertragsparteien oder den von ihnen bezeichneten Stellen geklärt. Wird im Einvernehmen zwischen den Parteien ein Gelände ganz oder teilweise nicht mehr für die vorstehend angeführten Zwecke benutzt, so hat diese Änderung für die Bundesrepublik Deutschland den Verlust des Benutzungsrechts daran zur Folge. Artikel 4 Sollte Gelände, auf dem sich deutsche Kriegsgräber befinden, aus zwingenden öffentlichen Gründen für eine andere Verwendung benötigt werden, so stellt die Regierung der Französischen Republik der Regierung der Bundesrepublik Deutschland anderes geeignetes Gelände zur Verfügung und übernimmt die Kosten für die Umbettung der Toten und für die Herrichtung der neuen Gräber. Die Auswahl des neuen Geländes, seine Herrichtung sowie die Durchführung der Umbettungen erfolgen im beiderseitigen Einvernehmen. Artikel 5 Die Regierung der Französischen Republik gestattet der Regierung der Bundesrepublik Deutschland jede von dieser für notwendig erachtete Zusammenlegung von Gräbern deutscher Kriegstoter, ohne dass der Ersteren daraus Kosten entstehen können und nach einem Plan, der ihr zur vorherigen Genehmigung vorzulegen ist. Über jede Umbettung wird ein Protokoll angefertigt, das Angaben über die alte und neue Grablage, die Personalien, die Beschriftung der Erkennungsmarke oder andere genaue Identifizierungsangaben enthält. Eine Ausfertigung dieses Protokolls wird der Regierung der Französischen Republik übermittelt. Artikel 6 Die Ausbettung und Überführung deutscher Kriegstoter in das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland bedarf der vorherigen Zustimmung der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Die Regierung der Französischen Republik gestattet diese Überführungen nur nach Vorlage dieser Zustimmung und auf Antrag der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Alle Kosten und Gebühren für die Ausbettung und Überführung gehen zu Lasten der Antragsteller. Die Ausbettung erfolgt in Gegenwart von Vertretern der französischen Behörden, die darüber ein Protokoll anfertigen. Anträge auf Überführung deutscher Kriegstoter in andere Länder übermittelt die Regierung der Französischen Republik vor ihrer Zustimmung der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, um die Identität des auszubettenden Toten feststellen zu lassen. Artikel 7 Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland erstattet der Regierung der Französischen Republik die Instandhaltungskosten für die Gräber der gegenwärtig auf deutschen Ehrenteilen bestatteten deutschen Soldaten. Artikel 8 Die Regierung der Französischen Republik ist damit einverstanden, dass der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (nachstehend Volksbund genannt) im Auftrag der Regierung der Bundesrepublik Deutschland die technische Durchführung der Aufgaben übernimmt die sich aus diesem Abkommen ergeben. Die Regierung der Französischen Republik gewährt dieser Organisation jede Mögliche Erleichterung, insbesondere den Zugang zu den Unterlagen über deutsche Kriegsgräber beim Ministère des Anciens Combattants et Victimes de Guerre.Zur Durchführung dieser Aufgaben kann der Volksbund Vertreter, Fachkräfte und sonstiges Personal in das französische Hoheitsgebiet entsenden oder dort anwerben und die benötigten Arbeitsräume einrichten. Die Namen der im vorhergehenden Absatz bezeichneten Personen werden vor ihrer Beauftragung der französischen Regierung bekanntgegeben, die sich ein Ablehnungsrecht vorbehält. Die Regierung der französischen Republik ist dem Volksbund bei der Anwerbung der benötigten Arbeitskräfte behilflich. Artikel 9 Der Volksbund kann aus der Bundesrepublik Deutschland oder einem anderen Mitgliedsland der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft Geräte, Transportmittel, Material und Zubehör, die aus diesen Ländern stammen oder sich im freien Verkehr innerhalb der Gemeinschaft befinden, und die für die Durchführung aller in diesem Abkommen erwähnten Arbeiten erforderlich sind, einführen. Für die Zollbehandlung dieser Waren gilt folgendes:Geräte und Transportmittel, die vorübergehend eingeführt werden, werden bei ihrer Einfuhr in Frankreich auf Verwendungsschein zur vorübergehenden Verwendung ohne Sicherheitsleistung abgefertigt; die Verwendungsscheine sind 2 Jahre gültig und können erneuert werden. Diese Verwendungsscheine werden durch Wiederausfuhr der genannten Geräte und Transportmittel unter zollamtlicher Überwachung erledigt. Material und Zubehör, die für die Errichtung, Ausschmückung oder Pflege der Gräber, Male oder Friedhöfe bestimmt sind, bleiben frei von Eingangsabgaben, wenn den Zollbehörden zur regelmäßigen Einfuhrerklärung vorgelegt werden:- eine genaue Aufstellung der eingeführten Waren,- eine von einer dazu ordnungsgemäß befugten Person unterzeichneten Verpflichtungserklärung, dass die genannten Waren nur für die in diesem Abkommen vorgesehenen Zwecke verwendet werden. Waren, die nicht in der vorgenannten Weise verwendet werden, müssen wieder ausgeführt werden oder können ausnahmsweise den Eingangsabgaben unterworfen werden. Die Regierung der Französischen Republik wird alle Wünsche nach weiteren Erleichterungen auf dem Gebiete des Abgabenrechts, deren Gewährung in Frage kommt, prüfen. Artikel 10 Die freie Verfügung über die in Artikel 3 bezeichneten Gelände gibt dem Volksbund die Befugnis, im Rahmen der einschlägigen französischen Rechtsvorschriften alle Herrichtungs- und Verschönerungsarbeiten auf den deutschen Kriegsgräberstätten sowie den Bau geeigneter Zufahrtswege unmittelbar auszuführen. Diese Arbeiten sind von allen Steuern und sonstigen Abgaben befreit. Die Ausführung solcher Arbeiten auf den deutschen Ehrenteilen bedarf der vorherigen Zustimmung des französischen Ministère des Anciens Combattants et Victimes de Guerre.Der Volksbund sorgt andererseits dafür, dass durch geeignete Anlagen gute gesundheitliche Bedingungen gesichert sind, und befolgt die französischen Rechts- und Verwaltungsvorschriften über Friedhofsordnungen. Artikel 11 Dem beim Inkrafttreten dieses Abkommens im Dienst stehenden französischen Personal obliegt weiterhin die Überwachung und Pflege der deutschen Kriegsgräberstätten nach Maßgabe des auf diese Bediensteten anwendbaren Statuts und entsprechend den Empfehlungen des Volksbundes. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland erstattet alljährlich der französischen Regierung die durch die Beibehaltung dieses Personals entstehenden Kosten. Die Regierung der Französischen Republik gibt der Regierung der Bundesrepublik Deutschland alljährlich die Höhe dieser Kosten bekannt, auf Wunsch unter Mitteilung aller Einzelheiten. Gegebenenfalls prüfen die französischen Behörden im Einvernehmen mit dem Volksbund die Möglichkeit einer Verringerung dieser Kosten. Artikel 12 Die Regierung der Französischen Republik gewährt jeweils in der Zeit vom 1. September bis 30. Juni den nächsten Verwandten (Eltern, Witwen - auch wenn sie sich wieder verheiratet haben -, Kindern, Geschwistern) von deutschen Kriegstoten zum Besuch der Kriegsgräber auf französischem Hoheitsgebiet einmal jährlich für die Hin- und Rückfahrt auf den französischen Eisenbahnen eine Fahrpreisermässigung von 50%.Die Anzahl der so begünstigten Einzelreisenden wird auf 1.000 Personen jährlich festgesetzt. Die zuständigen französischen Dienststellen werden gegebenenfalls auf Antrag des Volksbundes prüfen, ob die Zahl erhöht werden kann. Die Einzelheiten über diese Vergünstigungen werden unmittelbar zwischen den zuständigen Eisenbahnverwaltungen vereinbart. Artikel 13 Die Einzelheiten der technischen Durchführung dieses Abkommens werden zwischen dem Volksbund und den zuständigen französischen Behörden unmittelbar geregelt. Artikel 14 Dieses Abkommen gilt auch für das Land Berlin, sofern nicht die Regierung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber der Regierung der Französischen Republik innerhalb von drei Monaten nach Inkrafttreten dieses Abkommens eine gegenteilige Erklärung abgibt. Artikel 15 Die Erhaltung und Pflege der deutschen Kriegsgräber aus dem Kriege 1870/71 auf französischem Hoheitsgebiet wird durch einen Notenwechsel zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik geregelt werden. Artikel 16 Alle früheren Vereinbarungen über deutsche Kriegsgräber in Frankreich treten ausser Kraft und werden durch das vorliegende Abkommen abgelöst, das mit seiner Unterzeichnung in Kraft tritt. Geschehen zu Paris am 19ten Juli 1966 in zwei Urschriften in deutscher und französischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist. Für die Regierung der Französischen Republik Für die Regierung Bundesrepublik Deutschland