Deutsch

KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Brno

Auf dem städtischen Friedhof in Brno existieren Gräber von Soldaten vieler Nationen aus zwei Jahrhunderten, darunter in der Nähe des Haupteingangs eine sowjetische Anlage, aber auch die deutschen Gräberfelder des Zweiten Weltkrieges, die in ihrer Ursprungsform erhalten bleiben. Erste Zubettungen erfolgten 1967/68, wodurch die Anlage erweitert wurde. Die hieran anschließenden Friedhofsflächen, die als Deponie genutzt wurden, hat der Volksbund 1992/93 für die Anlage eines Sammelfriedhofes erschlossen und durch die Komplettierung der Friedhofsmauer dem vorhandenen Soldatenfriedhof zugeordnet. Dadurch wurden Zubettungsflächen für weitere 6.500 Tote geschaffen, so dass in Brno insgesamt rund 9.000 Kriegstote ihre letzte Ruhestätte erhalten können.

Die ursprünglichen Grabfelder wurden belassen, die vorhandenen Grabplatten aufgenommen und die Gräber durch Granitkreuze, die die Namen, Daten und Dienstgrade der Toten tragen, gekennzeichnet. Im Rahmen der Ausbaumaßnahme entstand ein Altan (offenes Friedhofshäuschen) mit Informationstafeln. Auf dem kleinen Gedenkplatz, der über Verbindungswege aus Granitkleinsteinpflaster zu erreichen ist und gegenüber dem Altan an der Friedhofsmauer platziert wurde, befindet sich ein schlankes Hochkreuz aus Metall. Im Rahmen der Infrastrukturmaßnahmen wurden Be- und Entwässerungsleitungen verlegt, ein Pförtnerhaus mit Toiletten errichtet und eine Lindenallee entlang des Friedhofshauptweges gepflanzt. Erste Zubettungen mit Gefallenen aus Südmähren erfolgten 1995. Mittlerweile sind die Blöcke 66 A, 79, 79 A und 79 B komplett belegt und die Grabkreuze beschriftet. Weitere Einbettungen werden laufend vorgenommen, wobei die Kennzeichnung der Gräber dieser Toten sukzessive erfolgt. Ein Abschluss dieser Arbeiten wird erst etwa drei Jahre nach der letzten Umbettung möglich sein.

Der Friedhof wurde am 23. Oktober 1993 eingeweiht.

Auf diesem Friedhof ruhen 7.595 Gefallene des Zweiten Weltkrieges.

Öffnungszeiten:
Mai - August: 6 Uhr - 20 Uhr
April/September: 6 Uhr - 19 Uhr
März/Oktober/1. November: 7 Uhr - 18 Uhr
November bis Februar: 7 Uhr bis 17 Uhr

Bilder von Brno

Wegbeschreibung

Der Stadtfriedhof liegt im Süden Brno (Brünn), im Stadtteil Bohunice, der Haupteingang befindet sich in unmittelbarer Nähe der Autobahn D 1 (E 50 / E 65), an der in die Stadt führenden Straße Videnska (Straße Nr. 52, E 461).Direkte Zufahrt zum Soldatenfriedhof:von Prag auf der D 1 kommend Richtung Olomouc/Bratislava fahrend, die Abfahrt "Exit 194 B Brno-Centrum/Wien" abfahren. An der Abfahrt Wien (E 461) vorbei Richtung Centrum, dann nach dem Abzweig Richtung Prag auf der rechten Fahrspur dem kleinen weißen Hinweisschild "Bohunice/Herspice" folgen und die Schnellstraße verlassen.Den kleinen Parkplatz umfahren; am Ende rechts (Bohunicka) abbiegen, unter der Autobahnbrücke hindurch und nach ca. 300 m (Lany) auf der rechten Seite eine kleine Toreinfahrt nehmen, direkt vor dem Stadtteilschild "Mestka Cast Bohunice".Geradeaus auf das Friedhofstor (Nebeneingang) zufahren, Parkplatz auf der rechten Seite direkt vor dem Tor. Das Pförtnerhaus am Eingang zu unserm Friedhof ist nicht mehr besetzt und das dort ausgelegte Buch im Moment nicht verfügbar. An einer Lösung wird gearbeitet.49°09'9.2"N; 16°35'5.45"E

Karte der Kriegsgräberstätten


Auf der Karte anzeigen

Landesinformation für Tschechische Republik

Als Folge der politischen Situation in Osteuropa ist der Volksbund erst seit 1990 in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Tschechoslowakei (CSSR) offiziell tätig. In 1.635 Gemeinden der heutigen Tschechischen Republik gab es nach den Unterlagen der Deutschen Dienststelle 18.368 Gräber. Die auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei gefallenen Soldaten werden auf mindestens 178.000 geschätzt. Der Volksbund hat in den vergangenen achtzehn Jahren bereits 10 Friedhöfe ausgebaut. Dort ruhen derzeit 26.775 deutsche Kriegstote. Nach dem aktuellen Ausbau der letzten Anlage in Eger werden die Bauarbeiten in der Tschechischen Republik abgeschlossen sein. Der Schwerpunkt der Volksbundarbeit wird sich dann auf die Suche nach den Kriegstoten, ihre Bergung und Bestattung verlagern. Über die Ziviltoten (Vertreibungsopfer) ist dem Volksbund nur wenig bekannt. Seit achtzehn Jahren sucht der Volksbund nach den Gräbern und birgt die Gefallenen. Die frühere tschechoslowakische Regierung hatte zwar die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts (Genfer Rot-Kreuz-Abkommen von 1949) durch Unterzeichnung und Ratifizierung formal akzeptiert, - dennoch blieb bis zur politischen Wende die Fürsorge für deutsche Kriegsgräber fast unmöglich. Der Artikel 30 des Deutsch-Tschechoslowakischen Nachbarschaftsvertrages von 1992 enthält die Absichtserklärung beider Regierungen, die Kriegsgräber zu schützen und ihre Erfassung und Pflege zu ermöglichen. Auch die Deutsch-Tschechische Erklärung von 1997 bezieht die Frage der Renovierung von Grabstätten mit ein. Nach wie vor steht der Abschluss eines bilateralen Kriegsgräberabkommens aus, welches die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Tschechien auf eine gesetzliche und damit für alle Vertragspartner (z.B. Gemeindeverwaltungen) verbindliche Grundlage stellen würde. Erste Verhandlungen wurden Anfang 2001 aufgenommen, jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Volksbund arbeitet seit 1990 mit verschiedenen tschechischen Firmen zusammen, deren Tätigkeit in enger Absprache mit dem tschechischen Außen- und Innenministerium sowie dem Verteidigungsministerium erfolgt. Eingebunden in diese Aufgabe sind die Auslandsausschüsse des Parlamentes und des Senates sowie die kommunalen Verwaltungen.

Kriegsgräberabkommen in Tschechische Republik

27.02.1992 Art. 30 des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen und Slowakischen Republik über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit (BGBI. 1992 II S. 463 ff)