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KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Göttingen, Stadtfriedhof

Auf diesem alten parkähnlich angelegten Friedhof ruhen in mehreren Abteilungen in Friedhofsmitte und davor im Zuge des Hauptweges - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 1712 Opfer beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Im Einzelnen:
- Gräberfeld für deutsche Soldaten des 1. Weltkrieges, die überwiegend in Göttinger Lazaretten verstorben sind oder hierher umgebettet wurden.

- Während und nach dem 2. Weltkrieg wurden weitere gefallene und in Göttinger Lazaretten verstorbene deutsche Soldaten hier beigesetzt.

- Im Anschluss an das deutsche Gräberfeld befindet sich eine Kriegsgräberstätte für während der Gefangenschaft ums Leben gekommene ausländische Soldaten des 1. Weltkrieges. Auf dem Gedenkstein steht geschrieben: Hier ruhen 655 Russen, 13 Rumänen, 1 Belgier. Sie starben als Soldaten des Krieges 1914/18 in deutscher Gefangenschaft.
- Weiterhin gibt es hier Grabstellen für insgesamt fast 200 deutsche Zivilpersonen und etwa 85 Zwangsarbeiter/innen, die bei insgesamt 7 alliierten Luftangriffen auf Industrie und Eisenbahnanlagen in Göttingen 1944/45 ihr Leben verloren.
- Vor diesen Gräberfeldern befinden sich an einer Kreuzung des Hauptweges weitere Gräberreihen für überwiegend in den letzten Kriegswochen im Raum Göttingen gefallene oder danach verstorbene deutsche Soldaten des 2. Weltkrieges.
Alle Gräberfelder sind sehr gepflegt.
Die Universitätsstadt Göttingen - in den Lazaretten der Stadt lagen zu diesem Zeitpunkt 3-4000 Kranke und Verwundete - wurde am 8. April 1945, nach kurzer Beschießung kampflos übergeben.

Fotos: Volker Fleig 2013

Quellenhinweise & weiterführende Informationen:

1. zum Kriegsende in Göttingen

- U. Saft, Krieg in der Heimat ..bis zum bitteren Ende im Harz, S.196

- Stadtarchiv Göttingen- Chronik 1945

2. zur Zwangsrbeit in Göttingen und zum Schicksal ihrer Opfer siehe:Stadtarchiv Göttingen Cordula Tollmien Projekt NS-Zwangsarbeiter:

 - Zwangsarbeit in Göttingen - Allgemeines

- Zwangsarbeit - Todesfälle

- Zwangsarbeit - Grabstätten sowie

- erinnern-suedniedersachsen.de

3. Kriegsgefangenenlager Ebertal I. Weltkrieg

 - www.goettingensozial.wordpress.com/2013/01/08/das-ebertal-gefangenenlager-des-ersten-weltkrieges-und-spatere-notsiedlung/

Bilder von Göttingen, Stadtfriedhof

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.