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KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln

Goslar, Stadtfriedhof Hildesheimer Str.

Auf diesem Friedhof ruhen nach den uns vorliegenden Informationen insgesamt 604 Tote beider Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in 3 sehr gepflegten Gräberfeldern.
Fährt man den Friedhof über die B 82 (Astfelder Str.) an und biegt an der Bahnunterführung in die Straße Am Friedhof ein, hält man am besten am 1. Friedhofseingang.
Nach Betreten des Friedhofs ist rechter Hand sofort der sog. Ausländerfriedhof zu erkennen. Eine Tafel weist den Besucher auf die über Hundert hier bestatteten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter vieler, meist osteuropäischer Herkunft hin. Sie starben in den Goslarer Rüstungsbetrieben und Bergwerken, in denen sie unter teilweise unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. Viele von ihnen sind erst nach Kriegsende als sog. Displaced Persons Lagern oder Krankenhäusern an Krankheit und Erschöpfung gestorben.

Nicht weit vom Ausländerfriedhof entfernt, Richtung Friedhofsmitte, erreicht man das große Gräberfeld für die deutschen Toten beider Weltkriege. Es ist zweigeteilt. Im rechten Teil ruhen 80 Soldaten des Ersten Weltkrieges, die in Goslarer Lazaretten oder aus den Kriegsgebieten oder Lazaretten auf diesen Friedhof überführt wurden.
Im größeren, im Jahr 2004 neugestalteten linken Teil fanden über 400 Soldaten und Zivilpersonen des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhe. Sie starben in Goslarer Lazaretten, fielen während der Kämpfe um die sog. Festung Harz im April 1945 oder wurden Opfer von Luftangriffen auf die Stadt. Eine Geschichtstafel gibt Auskunft über ihr Schicksal.

Fotos: Volker Fleig 2013

Quellenhinweise & weiterführende Informationen:

- zur Lage der verwundeten Wehrmachtsangehörigen im Stadtgebiet Goslar sowie den Endkämpfen im Raum Goslar im April 1945 siehe

 * Ulrich Saft: "Krieg in der Heimat...bis zum bitteren Ende im Harz", 2. Aufl., Walsrode 1996, S. 214 f, S. 218ff

- zu Zwangsarbeit und Lagern in Goslarer Rüstungsbetrieben & Hüttenwerken siehe

* Jens-Christian Wagner: "Zwangsarbeit und Lagersystem: Der Harz im Nationalsozialismus", Vortrag Goslar, 6.2.2014

auf der Webseite des Geschichtsvereins Goslar

 * www.knolle.privat.t-online.de/lager.htm

 * www.hausarbeiten.de

 * www.spurensuche-harzregion.de/?publikationen/46

 * www.denktag2002.denktag-archiv.de

- zur Lage der ehem. Zwangsarbeiter bei & nach Kriegsende siehe

 * Golarsche Zeitung/Magazin-Archiv/Flucht und Vertreibung - Artikel "Alliierte befreien die Verschleppten"

Bilder von Goslar, Stadtfriedhof Hildesheimer Str.

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.