KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln
Lingen, Neuer Friedhof
Auf diesem Friedhof ruhen in 3 gepflegten Gräberstätten - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 450 Tote des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Im Einzelnen:
Gräberstätte deutsche Soldaten am Friedhofseingang:
Hier sind über 211 deutsche militärische und zivile Kriegstote bestattet
- Etwa die Hälfte von ihnen starb vor den Endkämpfen im April 1945 in Lingener Lazaretten, wurden bei Luftkämpfen abgeschossen oder fielen oder starben bei Luftangriffen auf die Bahnanlagen und das Eisenbahnausbesserungswerk Lingen 1944.
- Während der heftigen Endkämpfe in und um Lingen im Zeitraum 2.- 4. April 1945 fielen über 100 meist junge kampfunerfahrene Soldaten und Zivilpersonen oder kamen bei Jaboangriffen ums Leben. Über 20 von ihnen blieben unbekannt.
Ausländergräberstätte in Friedhofsmitte am rechten Hauptweg:
- Hier waren ursprünglich 978 ausländische Kriegstote bestattet, die durch Flugzeugabstürze, an Kriegsverletzungen, durch Bomben, ansteckende Krankheiten und Seuchen in den Lagern starben. Die meisten von Ihnen sind in den Jahren nach Kriegsende in ihre Heimatländer überführt worden.
- Heute ruhen hier noch 196 meist sowjetische, polnische und serbische Kriegstote.
Sowjetische Gräberstätte am Ende des rechten Hauptweges:
- Hier ruhen 45 Kriegsgefangene /Zwangsarbeiter aus den Gebieten der ehem. Sowjetunion.
Fotos: Volker Fleig 2014
Quellenhinweise & weiterführende Informationen zu Lingen im Zweiten Weltkrieg, zur Zwangsarbeit sowie zum Kriegsende und zur Situation in den DP-Camps
siehe www.lingen.de:
- Artikel- Zwangsarbeiter in Lingen
- Artikel - Geschichtlicher Abriss zum Kasernengelände
- Artikel - Das Ende des Krieges
- Artikel - Das Eisenbahnausbesserungswerk
- Artikel - Das St. Bonifatius Hospital
www.royaltankregiment.com/9_RTR/individual/cordiner.htm
www.dpcamps.org/dpcampsGermanyLa-Li.html
Bilder von Lingen, Neuer Friedhof
Karte der Kriegsgräberstätten
Auf der Karte anzeigen
Landesinformation für Deutschland
Kriegsgräberabkommen in Deutschland
Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.