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Ludwigstein

Kriegsgräberstätte Ludwigstein

"Kreuz an der Grenze / die Bruder vom Bruder getrennt /
weise zum einenden Himmel / öffne die Herzen dem Frieden"

Mit Ausnahme jener Zeilen in einem der beiden Halbschalentürme des Eingangsbereichs weist den Besucher dieser Kriegsgräberstätte nichts mehr auf die exponierte Lage hin, welche sie zu Zeiten ihrer Entstehung Anfang der 1960er Jahre einnahm.

Am 25. August 1961 durch den damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn eingeweiht, sollte dieser Ort nicht nur Friedhof sein, sondern auch ein Westdeutsches, Antikommunistisches Zeichen über die nahe innerdeutsche Grenze hinweg nach Osten setzen. Dieser Ort wurde damit zu einem politisch stilisierten Platz inmitten der Spannungen des Kalten Kriegs.

Vor Ihnen liegen die Gräber von 294 Menschen, welche die Zeit des Eisernen Vorhangs nicht mehr erlebten, sondern während und kurz nach dem 2. Weltkrieg starben.

Die Toten wurden aus verschiedenen Kreisen Nordhessens hierher umgebettet. Die uniforme Gestaltung der Gräber verbirgt dem Besucher zunächst, dass es sich hier um die letzte Ruhestätte von Menschen verschiedenen Alters und Geschlechts handelt, aus unterschiedlichen Ländern, von Menschen verschiedener politischer und religiöser Überzeugungen, die aus den unterschiedlichsten Gründen während des Kriegs starben.

Hier wurden deutsche Soldaten begraben: Viele von ihnen fielen in der Osterwoche 1945 –der letzten Kriegswoche, die die Region Nordhessen erlebte – und viele von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt erst 17 oder 18 Jahre alt. Auch Zivilisten fanden hier ihre letzte Ruhe.

Die meisten der hier Bestatteten sind jedoch ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Unter ihnen sind Häftlinge des Arbeitserziehungslagers Breitenau in Guxhagen sowie Männer und Frauen, die in den Sprengstofffabriken Hessisch-Lichtenaus arbeiten mussten.

Unter den Toten sind auch befreite Zwangsarbeiter, die als Displaced Persons zunächst in Nordhessen bleiben und ehemalige Kriegsgefangene, die in einem Flüchtlingskrankenhaus bei Steina der Tuberkulose erlagen und die Rückkehr in ihre Heimat nicht mehr erlebten. Es sind Männer und Frauen, die oft unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit im gesamten nord-hessischen Raum leisten mussten und dieses nicht überlebten.

Landesverband Hessen
im Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V.

Bilder von Ludwigstein

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.