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Oberhausen, Westfriedhof

Kriegsgräberstätten in Oberhausen

Auf dem Gebiet der Stadt Oberhausen gibt es 15 Kriegsgräberstätten. Die größte Kriegsgräberstätte bilden die Ehrenfelder des Westfriedhofes, auf denen 2.218 Kriegsopfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte fanden:
1096 Russen/Sowjetbürger, 101 Polen, 27 Belgier, 5 Niederländer, 7 Griechen, 3 Jugoslawen, 3 Franzosen, 1 Spanier, 1 Litauer, 23 Tote unbekannter Nationalität.

31 Gefallene des Ersten Weltkrieges (1914-1918) fremder Nationalität haben auf Feld 20 ihre Grabstätten. Ihre Namen sind auf 4 Grabsteinen festgehalten.

4 weitere ausländische Opfer des zwei ten Weltkrieges ruhen auf dem Feld 18. Ebenfalls im Ersten Weltkrieg entstand die Anlage auf dem Feld 8 A, in der 211 deutsche Soldaten beigesetzt wurden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus lebten in den Jahren zwischen 1941 und 1945 nachweislich etwa 17.000 ausländische - vor allem aus Osteuropa stammende - Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter/-innen in unserer Stadt, die in verschiedenen Oberhausener Betrieben zur Arbeit verpflichtet waren.

Infolge harter körperlicher Arbeit, unzureichender Ernährung, mangelhafter und oft Menschenunwürdiger Unterbringung in Lagern sowie fehlender medizinischer Betreuung kam es sehr bald zur Entkräftung der Menschen und damit zu häufigen Todesfällen. Auch Übergriffe des Wachpersonals führten zum Tod zahlreicher Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter/-innen. Die Toten wurden in der Regel in Einzel- oder Doppelgräbern auf den Feldern 18 und 58 bestattet; ihre Grabstätten waren aufgehügelt und mit Holzkreuzen bzw. Nummern gekennzeichnet.
512 der hier beigesetzten ausländischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter/-innen fanden durch Luftangriffe den Tod. So wurden z.B. 178 sowjetische Kriegsgefangene des Lagers der Zeche Franz Haniel während des schweren Luftangriffs am 30. 11. 1944 getötet und auf Feld 18 begraben.

1950 erhielten die Gräber Kissensteine mit den Namen der Toten, z.T. in kyrillischen Buchstaben. Das Gelände beider Felder wurde eingeebnet und eine Rasenfläche angelegt.
Seit 1963 stehen anstelle der ursprünglich vorhandenen hölzernen Hochkreuze Gedenksteine zur Erinnerung an die dort liegenden Kriegsopfer.
Auf den Feldern 67 und 69 befinden sich die 740 Gräber der während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) ums Leben gekommenen deutschen Zivilisten und Soldaten.
Ein Beispiel für eine kleinere Kriegsgräberstätte in Oberhausen ist die Anlage der St. Antonius Kirchengemeinde Klosterhardt, die sich in unmittelbarer Nähe der Theodor-Heuss-Realschule - deren Schüler die Historie der Kriegsgräberstätten in Oberhausen aufgearbeitet und diesen Text erstellt haben - an der Elpenbachstraße befindet. 39 deutsche Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges, 19 Zivilisten und 20 Soldaten, wurden hier in zwei kleinen, voneinander getrennten Feldern beigesetzt.

Bilder von Oberhausen, Westfriedhof

Karte der Kriegsgräberstätten


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Landesinformation für Deutschland

Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.