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Warburg-Dössel

Polnischer Offiziersfriedhof Dössel bei Warburg

Auf dem Kommunalfriedhof in Dössel ruhen 142 polnische und zwei jugoslawische Offiziere, die im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangene im Lager Dössel zwischen 1942 und 1945 ums Leben kamen. Ein Ehrenmal am Ende der Anlage dokumentiert das Geschehen. Die Gräber werden durch die katholische Kirchengemeinde gepflegt. Sie hält auch Verbindung zu Angehörigen.
Ende April 1980 besuchte eine Delegation aus Polen die Bundesgeschäftsstelle des Volksbundes in Kassel und den Friedhof in Dössel. Zu der Reisegruppe gehörten ehemalige polnische Offiziere, die im Zweiten Weltkrieg im Kriegsgefangenenlager Dössel untergebracht waren, sowie Angehörige dort verstorbenen polnischer Offiziere. Für die Polen war es 35 Jahre nach Kriegsende der erste Besuch an diesen Gräbern.
"Was ich hier gesehen und gehört habe, werde ich in Tschenstochau und in Polen erzählen", sagte der polnische Bischof Stefan Bareta aus Tschenstochau nach einem Besuch der Gräber. Der Bischof, der zum Liborifest 1980 in Paderborn weilte, sprach in herzlichen Worten seine Dankbarkeit jenen aus, die die Gräber pflegen und mit Blumen schmücken. Nach dem Gang über den Friedhof gedachte der Bischof seiner Landsleute im Gebet.

Aus einer Hausarbeit von Christian Bruno von Klobuczynski:

...In Verlängerung des Weges bei den Blöcken gab es eine große rechteckige freie Fläche. Rechts davon geht ein Weg zum Dorf Dössel. Als ich auf ihm, wegen dem dortigen Schützenfest, nach Dössel ging, kam ich an einem kleinen Friedhof vorbei. Als ich genauer hinsah, erkannte ich rechts ein besonderes Gräberfeld mit einem hohen Kreuz. Ich ging hin und las auf den Grabsteinen. Die Namen waren alle polnisch. Als ich später einen Vorgesetzten danach fragte, erfuhr ich etwas von der Vergangenheit dieses Lagers. Dieses Lager war im Zweiten Weltkrieg ein großes Gefangenenlager für polnische Offiziere. Bei einem Bombenangriff der Engländer ist eine Baracke getroffen worden und viele von den Gefangenen sind gestorben. Im Stabsgebäude in dem ich Dienst tat, war die Lagerleitung.
1999 ist das Lager leer. Die Ausbildungskompanie wurde aufgelöst. Ich denke gerne an meine Dienstzeit dort und wie schwer es mir fiel, von dort weg zu gehen. Ich denke aber auch oft an die polnischen Offiziere, die auf dem kleinen Friedhof liegen und gerne gegangen wären. Heute sind sie neben den vier alten Baracken die einzigen Zeugen dieser tragischen Zeit.

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Kriegsgräberabkommen in Deutschland

Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im "Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft"(Gräbergesetz) sowie in der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz? (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Demnach wurde die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger). Aufgrund der seitens der Bundesregierung vorgenommenen Aufgabenteilung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Inland nur beratend tätig, setzt sich jedoch im Rahmen des Möglichen und in Zusammenarbeit mit den Friedhofsträgern für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein.