KriegsgräberstättenZur Kartenansicht wechseln
Wien
Der Soldatenfriedhof – mit 7.297 Kriegstoten die größte Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges in Österreich – befindet sich im Wiener Zentralfriedhof. Er liegt an der südlichen Ecke des weitläufigen Friedhofsgeländes als selbständiger Teil (Gruppe 97) und ist entweder durch das Haupttor an der Simmeringer Hauptstraße (1 Kilometer Fußweg, Zufahrt mit Pkw jedoch möglich) oder durch das hintere Tor Nr. 9 erreichbar.
Bereits seit 1939 besteht die Anlage. Sie wurde Anfang der siebziger Jahre, nachdem ca. 2.000 weitere Zubettungen von 52 Wiener Vorortfriedhöfen erfolgten, vergrößert und umfasst nun ca. 26.000 Quadratmeter.
Im Zuge der Erweiterung wurde der Friedhof neugestaltet, wobei über 3.500 Natursteinkreuze mit je zwei Namen versetzt wurden und ein geschlossenes Gräberfeld mit durchgehender Rasendecke geschaffen wurde.
Mittelpunkt der hainartigen Anlage ist der zentrale Gedenkplatz mit einem geschmiedeten Hochkreuz, das durch ein halbkreisförmig angelegtes Rosenbeet eingerahmt wird. Auf diesem Gedenkplatz sind die Namentafeln für weitere 1.117 Tote angebracht, die nicht geborgen bzw. identifiziert werden konnten.
Auf anderen Teilen des Zentralfriedhofes in Wien ruhen weitere Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkrieges (Gruppen 40, 44, 88, 91 und 68 A).
Die Einweihung der Anlage fand am 25. Oktober 1979 statt.
Bilder von Wien
Wegbeschreibung
Bei der Anreise mit der Bahn aus Richtung Linz, verläßt man den Zug auf dem Wiener Westbahnhof. Von dort führen öffentliche Verkehrsmittel (Linie S 7 Richtung Wolfsthal/Schwechat über Wien Mitte/Zentralfriedhof/Kledering) zum Haupteingang, wo die Privatbusse warten.Bei einer Anreise mit dem PKW oder Bus aus Deutschalnd kommend, ist es am günstigsten, die Autobahnumfahrung-Süd zu benutzen und diese bei der Ausfahrt ALAND zu verlassen. Von dort aus ist der Weg zum Zentralfriedhof ausgeschildert, den man dann bei Tor 9 betreten soll.
Karte der Kriegsgräberstätten
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Landesinformation für Österreich
Über 45.000 Angehörige der ehemaligen Deutschen Wehrmacht deutscher aber auch österreichischer Herkunft starben im Zweiten Weltkrieg auf österreichischem Boden. Sie fielen zum größten Teil während der schweren Rückzugskämpfe in den letzten Kriegsmonaten. Seit Ende der sechziger Jahre hat sich der Volksbund in verstärktem Maße der Sicherung und Erhaltung der Grabanlagen der Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht in Österreich angenommen und die Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuzes durch materielle und personelle Hilfe nachhaltig unterstützt. Zwei Gesetze regeln in Österreich die Frage der Kriegsgräberfürsorge. Es sind dies das Bundesgesetz vom 7. Juli 1948, BGB l 175, über die Fürsorge für die Kriegsgräber aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, und das Bundesgesetz vom 7. Juli 1948, BGB l 176, über Fürsorge und Schutz der Kriegsgräber und Kriegsdenkmäler aus dem zweiten Weltkrieg für Angehörige der Alliierten, Vereinten Nationen und für Opfer des Kampfes für ein freies, demokratisches Österreich und Opfer politischer Verfolgung. Der Volksbund konnte, beginnend im Jahre 1965, in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz/Kriegsgräberfürsorge und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Inneres in Österreich zehn Soldatentriedhöfe neu errichten bzw. gestalten. Die Gesamtplanung der Kriegsgräberfürsorge ging hierbei von dem Gedanken aus, für die Bundesländer, in denen die Kriegstoten zumeist noch in verstreuten Gräbern bestattet waren, Sammelfriedhöfe zu schaffen, um eine dauerhafte Sicherung und Erhaltung der Gräber zu gewährleisten. Daneben blieben jedoch noch über 200 weitere kleinere Anlagen und Gräberfelder auf Gemeindefriedhöfen, die vom Österreichischen Schwarzen Kreuz gepflegt werden, bestehen. Der Umbettungsdienst des Volksbundes arbeitete viele Jahre in Österreich. Im Burgenland wurden Umbettungen nach Mattersburg durchgeführt, in Oberösterreich entstand eine Sammelanlage in Freistadt/Jaunitzbachtal. Die Kriegstoten in Kärnten wurden nach St. Veit überführt. Feldbach und Graz sowie Retz, Allentsteig, Oberwölbing und Blurnau bilden in der Steiermark und Niederösterreich die zentralen Sammelanlagen. In der Bundeshauptstadt Wien befinden sich auf dem Zentralfriedhof mehrere Gräberfelder mit Kriegstoten verschiedener Nationen. Die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges ruhen in der neugestalteten großen Kriegsgräberanlage der Gruppe 97. Der Friedhof der österreichisch/ungarischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges befindet sich in der Gruppe 91. Die Errichtung der Sammelfriedhöfe erfolgte durch den Volksbund in enger Abstimmung mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz, den Landesregierungen, den Gemeinden und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Inneres. Das hierfür notwendige Gelände wurde seitens der Österreichischen Regierung und verschiedener Gemeinden zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der umfangreichen, den Umbettungen vorangehenden Erfassungsarbeiten konnte eine große Anzahl bislang nicht bekannter Grabanlagen, insbesondere Feldgräber ermittelt werden. Bei den Umbettungen selbst ist dann durch nachträgliche Identifizierung so manches Schicksal geklärt worden.
Kriegsgräberabkommen in Österreich
Es existiert kein Kriegsgräberabkommen. Fragen der Gräberfürsorge werden geregelt mit: Bundesgesetz vom 07.07.1948; Verbalnote vom 19.03.1953;